Interview mit Daniel und Vinzenz von teamwohl zum Thema Systemik
Frage: Daniel, Vinzenz, ihr habt teamwohl gegründet und arbeitet systemisch. Was bedeutet „Systemik“ für euch im Kontext eurer Arbeit?
Daniel: Für uns bedeutet Systemik, dass wir den Menschen immer im Zusammenhang mit seinem Umfeld betrachten. Das heißt, wir schauen nicht nur auf das Individuum, sondern auch auf die Beziehungen, Dynamiken und Strukturen, die das Verhalten und Erleben beeinflussen. Gerade in Unternehmen ist es wichtig, Wechselwirkungen zu erkennen und nicht vorschnell einzelne Personen oder Symptome zu „behandeln“.
Vinzenz: Genau. Wir verstehen Organisationen als lebendige Systeme, in denen alles miteinander verbunden ist. Veränderungen in einem Bereich wirken sich immer auch auf andere Bereiche aus. Deshalb arbeiten wir mit unseren Kunden daran, Muster zu erkennen und gemeinsam nachhaltige Lösungen zu entwickeln, anstatt nur an der Oberfläche zu kratzen.
Frage: Wie unterscheidet sich euer systemischer Ansatz von klassischen Beratungs- oder Coachingmethoden?
Vinzenz: Klassische Beratung gibt oft Lösungen vor. Wir glauben aber, dass die besten Lösungen bereits im System vorhanden sind. Unsere Aufgabe ist es, durch gezielte Fragen und Methoden die Selbstorganisation und Eigenverantwortung zu fördern. Wir begleiten Teams und Führungskräfte dabei, ihre eigenen Ressourcen zu entdecken und zu nutzen.
Daniel: Außerdem arbeiten wir viel mit Visualisierungen und systemischen Aufstellungen. Das hilft, komplexe Zusammenhänge sichtbar zu machen und neue Perspektiven einzunehmen. Unsere Haltung ist dabei immer wertschätzend und ressourcenorientiert. Wir sehen uns als Impulsgeber und Prozessbegleiter, nicht als Besserwisser.
Frage: Welche typischen Herausforderungen begegnen euch in Unternehmen, und wie unterstützt ihr systemisch?
Daniel: Häufig geht es um Themen wie Veränderungsprozesse, Konflikte im Team oder Führungsthemen. Systemisch betrachtet fragen wir dann: Welche Muster stecken dahinter? Welche unbewussten Regeln oder Glaubenssätze wirken hier? Durch das Sichtbarmachen dieser Muster entsteht oft schon viel Bewegung.
Vinzenz: Wir arbeiten dann mit dem gesamten Team oder auch in Einzelcoachings daran, neue Handlungsoptionen zu entwickeln. Ziel ist es, dass die Organisation selbst lern- und anpassungsfähiger wird. Wir geben keine Patentrezepte, sondern unterstützen dabei, dass nachhaltige Veränderungen aus dem System selbst heraus entstehen.
Frage: Was ist euch bei eurer Arbeit besonders wichtig?
Vinzenz: Vertrauen und Offenheit sind die Basis. Wir schaffen einen sicheren Raum, in dem auch schwierige Themen angesprochen werden können. Außerdem ist uns Humor wichtig – Veränderung darf auch Spaß machen!
Daniel: Und wir glauben fest daran, dass jeder Mensch und jedes Team die Lösungen für seine Herausforderungen in sich trägt. Unsere Aufgabe ist es, diese Potenziale zu heben und gemeinsam Entwicklung zu gestalten.
Frage: Vielen Dank für das Gespräch!